Mein Wort zum Sonntag "Rogate"
Das Gebet
Der berühmte Prediger Martin Luther King
erzählt in seinen Predigten,
dass er eines Tages, als es ihm gar nicht gut ging,
die Erfahrung der Nähe Gottes machte.
Als er glaubte es wäre alles um sonst gewesen…
machte er an seinem Küchentisch
die seltene Erfahrung,
dass Gott mit ihm redete.
Ja, Gott
hat Ohren
um zu hören.
Kein Gebet "im Kämmerlein" ist umsonst.
Die Zeit, die man jetzt zu Hause hat,
kann man daher sehr gut nutzen!
Wir brauchen keinen "Balkon" nach aussen.
Es darf hinter verschlossener Tür sein.
Es darf in der Küche sein wie bei M. L. King.
Es darf bei einem Kaffee sein.
Er lädt sich bei uns ein.
Er hat Ohren um zu hören
was uns plagt...
Ja, diese Zeit kann zur "Krönung" werden.
Das "innere Haus" können wir jetzt
auf Vordermann bringen.
Es ist schön zu wissen,
Gott sieht und hört
das in uns Verborgene... !
Wenn etliche Gebete auch sehr schön sind.
Ich denke zum Beispiel an Texte
von Jörg Zink oder Anselm Grün...
Nein, ich brauche keine bestimmte
Texte oder Gedichte
zum Beten.
Das Ohr der Welt
hört mich auch so.
GGA
Mein Wort zum Sonntag "Jubilate"
"Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und ich in ihm,
der bringt viel Frucht;
denn ohne mich
könnt ihr nichts tun..."
Joh. 15, 5
Liebe Gemeinde, liebe Leser,
was für ein Predigttext.
Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Christus,
nach dem Evangelisten Johannes,
will nicht nur Verzierung
in unserem Leben sein
für die besonderen Festtage
wie die Taufe oder die Konfirmation.
Er will in unseren Alltag gehören,
das ganze Leben mit uns teilen.
Er ist der wahre Weinstock,
eine tief verwurzelte Kletterpflanze,
die selbst auf steinigem Boden
oder bei Trockenheit
noch für ihre Reben
sorgt und sie ernährt.
So ist Christus,
unser aller Weinstock.
Lebendig, voller Kraft
und Saft für die,
die an Ihm festhalten.
Er ist die/unsere Zentral-Figur.
Lebendig sind wir nur „in“
und „mit“ Ihm.
Wir sind seine Kinder, seine Erben.
In der Taufe
wird uns das schon bestätigt.
Alles, was sein ist,
soll auch uns einmal gehören:
die Fülle des Lebens, das Reich,
der neue Himmel
und die neue Erde.
Von Ihm wurde uns das Leben geschenkt,
durch Ihn wird es immer wieder
neu gestärkt,
durch Ihn wird es uns erhalten
– über Leid und Tod hinaus.
Alles, was wir zum Leben brauchen,
bekommen wir von Ihm:
unendliche Liebe oder Nähe,
eine ganz persönliche Wertschätzung,
er kennt jede
und jeden von uns beim Namen.
Wer in mir bleibt...
Tja - wie mag das aussehen?
Ein Leben mit Christus?
In der Schrift lesen,
am Leben der Gemeinde am Ort
teilnehmen.
Durch das Gebet,
mit Gott im Gespräch bleiben,
Ihn Anteil nehmen lassen
an unserem Leben, Freude
und Leid mit ihm teilen,
Ihm unsere Sorgen
und Freuden mitteilen...
und ich in ihm…
Wir alle haben seine Zusage.
Durch Sein „Tun“
und „Werk“ hat er uns gezeigt,
dass er ein Begleiter ist,
der mitfühlt wie es uns geht,
weil er es ebenfalls erlebt hat,
der uns nicht nur sagt:
„Wird schon wieder…
nach Corona!“,
sondern der uns zur Seite steht
und uns hilft,
uns stärkt und der dafür sorgen kann,
dass wir durch
unser „christliches Tun“
– auf ihn allein bestimmt -
viel Frucht bringen.
Welches sind die Früchte
die Er hier anspricht?
Früchte des Tuns am Nächsten?
Ja, ein solches Tun und Wirken,
„in, mit und durch Ihn“ ist gemeint!
Immer wieder erleben wir,
hören wir
in dieser „Corona-Zeit
von wunderbaren Begegnungen,
Erfahrungen.
Menschen sind für andere da,
helfen sich, kaufen für ältere,
oder kranke Mitbürgerinnen
oder Mitbürger ein,
besorgen Botengänge,
erledigen kleine Aufgaben,
reden miteinander…
Ja, das ist seine Erwartung.
Und zu diesem „Tun“
gibt Er uns was wir brauchen
– die Kraft, die Liebe,
den Ideen-Reichtum…
Denn wie heißt es
in dem Jesus-Wort am Schluss:
Ohne mich könnt ihr nichts tun.
Eine Rebe
getrennt vom Stamm
trocknet aus
und trägt keine Trauben (Frucht).
Sie verdorrt...
Sie hat kein dauerhaftes, kein aktives,
kein Leben in Fülle in sich selber.
Daher, wir brauchen
Christus unseren Weinstock.
Wir brauchen Ihn, seine Nähe, seine wirkende Kraft –
heute, morgen und in alle Ewigkeit.
Christus spricht uns allen zu:
Ich bin der Weinstock,
ihr seid die Reben.
Wer in mir bleibt und ich in ihm,
der bringt viel Frucht;
denn ohne mich
könnt ihr nichts tun.
Amen.
Mein Wort zum Sonntag
"Der gute Hirte"
18. April 2021
Lieber Bruder, liebe Schwester,
Mein Onkel war Schäfer
(In der Bibel redet man von „Hirte“).
Dieser Beruf liegt mir daher sehr nahe.
Als Kind freute ich mich sehr
auf einen seiner Besuche.
Ich erinnere mich gerne an ihn
und an seinen ganz besonderen Duft...
Es ist bekannt,
das traditionelle Arbeits-Umfeld des Hirten
zeichnet sich durch die Nähe zu seinem Vieh aus...
Da Hirten in früheren Zeiten
ununterbrochen bei ihren Herden blieben
und diese nach dem Abweiden des Grases
an eine andere Stelle führen mussten,
hatten die Hirten oft keinen festen Wohnsitz.
Und so ging es auch oft
meinem lieben Onkel in Lothringen.
Unser Bibeltext (Hesekiel 34)
zum nächsten Sonntag,
wie auch im Gleichnis vom guten Hirten
(Johannes 10),
verwendet die Gestalt des Hirten
als eine Metapher für Christus.
Ihm, dem neuen Hirten David,
sollen wir als Christen nachfolgen.
Christus als guter und wahrer Hirte,
hat sich nicht selber geweidet.
Ganz im Gegenteil, um die Herde zu schützen,
ist Er für sie,
im Einsatz der „Verteidigung“, gestorben.
Er war der wahre Hirte.
Er stärkte die Schwachen
und heilte die Kranken.
Er hat die Verwundeten verbunden.
Das Verirrte holte er zurück,
und das Verlorene suchte er.
Dieses Vorbild haben zurzeit viele Ärzte…
In den Fußstapfen des Hirten Jesu sind sie bereit,
im Rahmen ihres Einsatzes, bei Tag oder Nacht,
ihr Leben zu opfern. Während der Pandemie
sind sie und ihr Personal
zu den Helden der Gesellschaft geworden.
Davids Psalm 23 könnte für uns heute so lauten:
Christus (der neue David) ist mein Hirte!
Auch jetzt, trotz allem Übel, trotz Corona,
wird mir nichts mangeln.
Er weidet mich auf seiner grünen Aue.
Seine Hoffnung ist mein.
Er tröstet mich
und führt mich heraus aus der Enge.
Er will mich erfrischen.
An sein Wasser der Taufe will ich mich erinnern.
Ja, ich bekenne es, Er erquickt meine Seele.
Und ob wir schon wandern
im finsteren Corona-Tal,
wollen wir nicht verzweifeln.
Er ist bei uns.
Sein Stecken und Stab wollen uns
in der heutigen Not trösten.
Ist sein Tisch jetzt auch nur virtuell oder digital,
Er schenkt uns voll ein.
Er salbt und heilt unser Haupt
mit Ölen des Lebens.
Im Angesicht des Feindes der Zeit
ist seine Herde nicht alleine gelassen.
Gutes und Barmherzigkeit
werden uns folgen unser Leben lang.
Wenn auch nur durch Übertragungen
am Fernseher,
in seinem Hause wollen wir bleiben immerdar.
Ja, wir brauchen Ihn und seine Seelsorge.
Und daher braucht die Gemeinde am Ort
die Gestalt des Hirtens.
Er soll sich nicht selber weiden!
Sein Auftrag ist es zu trösten und zu schützen.
Sein Auftrag ist es die Herde zu weiden:
da zu sein für
Schwache, Kranke, Verwundete,
Verirrte, Verlorene…
Die Seelsorge ist die Berufung
eines jeden Hirten.
Die Liebe zu Jesus
nimmt Gestalt in dem Weiden der Herde
(Joh. 21, 15-19).
Daher wird jetzt auch lokal
digitale Seelsorge angeboten.
Je länger die aktuellen Beschränkungen aufgrund
der Corona-Epidemie andauern,
desto schwerer werden sie
für viele Menschen zu ertragen sein.
Während viele praktische Fragen
oft einfach gelöst werden können,
wird die erzwungene Isolation und Einsamkeit
oder die gegenteilige ungewohnte Nähe …
innerhalb einer Familie
immer drückender und belastender.
Nützen Sie daher gerne
das Angebot der Notfallseelsorge
im Landkreis Heidenheim.
Oft wird der Hirte auch als Symbol
für die Wächterrolle verwendet.
So finden sich in der Bibel
zahlreiche Vergleiche,
in denen ein Prophet mit einem Hirten
und seine Schützlinge
mit Schafen verglichen werden.
Die Wächterrolle betrifft
in der heutigen Situation
unbedingt auch die Politik.
Schwere, lebenswichtige
oder lebensnotwendige
Entscheidungen
müssen getroffen werden.
Die Wies(e)n - wie in München
– sind nicht immer „grün“ (Psalm 23)
und müssen daher oft geschlossen werden…
Grünflächen, Parks und Treffpunkte
bedeuten leider jetzt auch Gefahr…
Kirche und Politik müssen daher jetzt
mehr und mehr zusammen arbeiten.
Der Hirte des Staates
hat jetzt die immense Aufgabe
aus dem Tal des Todes
und der Corona-Krise hinaus zu führen…
Sein Blick wende sich zu dem ewigen Hirten…
Amen.
www.notfallseelsorge-hdh.de.
PREDIGT
zum Thema
"Auferstehung"
Gott ist die Liebe.
Gott alleine ist die Auferstehung.
Er alleine
hat die Macht der Liebe,
die zum Leben ruft
Er ist die Tür der Liebe zur Ewigkeit.
Doch im "hier und jetzt"
will Er uns als Seine Diener
dieser Macht der Liebe.
In seinem Namen
dürfen wir weinen
mit denen die weinen
und trauern
mit denen die trauern
In seinem Namen
dürfen wir lieben und heilen
und Menschen wieder
auf die Beine bringen.
In seinem Namen
dürfen wir Steine
der Trauer und der Last
rollen.
In seinem Namen
dürfen wir was tod ist
aus dem Nichts
befreien
und zu einem Leben
in der Liebe
freigeben.
Jesus spricht
bei Johannes:
"Wer meine Gebote hat
und hält sie, der ist's,
der mich liebt.
Wer mich aber liebt,
der wird
von meinem Vater
geliebt werden
und
ich werde ihn lieben
und mich ihm
offenbaren."
(Joh. 14,21)
PREDIGT
zu Markus 14, 1-9 (Auszüge)
Liebe Leser,
Es gibt eine Zeit für alles unter dem Himmel.
Es gibt eine Zeit um Gott zu ehren und zu loben
für Vergangenes, Jetziges und Zukünftiges!
Es gibt eine Zeit für den Gottesdienst,
den Lob und das Gebet…
Das Leben ist auch Mystik und Verehrung!
Und für Gott ist dabei nichts zu teuer.
Ein Alabastergefäß mit unverfälschtem,
kostbarem Nardenöl
war sehr teuer…
Aber nicht zu teuer für die Frau,
die in Christus den Gesalbten Gottes,
den Reichtum aller Reichtümer erkennt.
Und diese Geste wird auch von dem Messias
als gutes Werk oder gute Tat anerkannt.
Doch Jesus weist darauf hin,
daβ es andere Werktage hat.
Es gibt Zeiten für die Armen und Kranken dieser Welt.
Es gibt nicht nur die christliche Mystik.
Es gibt auch die christliche Ethik,
das einfache Tun (Joh. 14,12).
Für uns mitten in der „Corona-Zeit“
stellt sich doch die christliche Frage
„Was können wir tun, auβer zuhause bleiben?“.
Jesus sagt von der Frau:
Sie hat getan, was sie konnte…
Ja, was können wir tun?
Was kann eine Gemeinde am Ort tun?
Gerade jetzt was soll und kann die Kirche tun?
Wie kann sie prophetisch handeln?
Wie und wo ist sie „die Kirche Jesu“
und will was sein Vater will?
Ja, wo geht sie leider an Gottes Erwartung vorbei?
Oder im Gegenteil wann wird sie
genial und erfinderisch?
Es gibt eine Zeit um Gutes zu tun,
um gemeinsam zu denken und zu handeln
im Namen des gesalbten Gottes!
Amen
PREDIGT
zu Hebr. 13, 12-14
Dankbarkeit…
Unser "Tagesmotto" ist und bleibt:
"Bleib(t) zuhause"!
Doch das Heil geschieht
drauβen vor den Türen und Toren der Welt
Unsere jetzige Welt braucht
Menschen die sich da auf-opfern.
Lasst uns für all die beten
die in diesem Kampf
an die Front gehen...
die in der Liebe dienen...
"Wir denken im Gebet
an die kranken Menschen
(an ihre Familien und Freunde...)
und alle,
die im medizinisch-pflegerischen Bereich,
im öffentlichen Dienst,
in den Familien und Nachbarschaften
für Unterstützung und Hilfe sorgen".
Wir denken auch
an all die
die jetzt arbeiten
so dass wir "zu hause"
das tägliche Brot haben
(Bauern, Bäcker usw.)
Auch Christus ist damals
"an die Front"... gegangen.
Er war bis zum Ende ein Diener!
Durch sein Blut d.h. sein Leben
hat Er uns geheilt und geheiligt
Wir stehen in der Nachfolge Jesu
wenn wir uns einsetzen
für Kranke, einsame Nachbarn, Bedürftige.
Die Kirche Jesu kann sich "jetzt"
nicht "schützen" wollen.
Im Dienst an der Welt
stehen wir Christen im Dienste Jesu.
In der Liebe, lasst uns praktisch werden.
Blut zu spenden
ist schon eine mögliche Möglichkeit
im Geiste Jesu zu dienen
und Erlösung zu bringen
"Wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern die zukünftige suchen wir",
will für jetzt neu gedeutet werden
Es soll nicht sein
dass wir uns einsperren in unser "Ich"
und aussperren aus jeder Solidarität...
Lasst uns auch teilnehmen an dieser grenzenlosen Trauer
und mit den Worten des Apostels
die Verstorbenen in Gottes Hand befehlen.
Ja, Leben wir, so leben wir dem Herrn.
Sterben wir, so sterben wir dem Herrn:
Darum, ob wir nun leben oder sterben,
so sind wir des Herrn (Römer 14,8).
Amen
PREDIGT
zu „Lätare“ („Freue dich!“)
Liebe Leser,
Angst dringt wie ein Virus
in unsere Seele hinein...
Wir sind,
wie noch nie in den letzten Jahren,
so radikal verunsichert.
Alles…
kommt, in diesen letzten Tagen,
zum Notstand oder Stillstand.
Auch Gottesdienste,
Passionsandachten (!)…
dürfen nicht mehr gehalten werden.
Der schöne Traum
von Frühjahr,
Garten und Sonne…
hat keinen Raum mehr.
Es wird ernst…
und gibt, für viele,
kein Heraus aus dem Raum…
Es ist ein Alptraum.
Der Corona-Alptraum,
der alles bestimmen will.
Der unsichtbare Feind
ist überall sichtbar...
Radio und Rundfunk, das Netz…
alle reden nur noch von ihm.
Der Tod scheint die Überhand zu haben.
Es fällt schwer,
was entgegenzusetzen.
Und doch, wir wollen es tun.
Die Schrift, durch Jesaja 66,10-14,
und mit ihr der heutige Sonntag
„Lätare“ („Freue dich!“)
lädt uns prophetisch dazu ein…
Bringt der Virus auch Krankheit,
Angst und Schrecken,
der lebendige Gott,
Gott des Auferstandenen,
der grösser ist als jede Todesmacht,
bringt:
Freude und Trost!
Er, das Wort,
hat das letzte Wort.
Er wird diesem Viren-Tsunami
bald ein Ende setzen.
So will ich mich trösten lassen
wie ein Kind,
das Trost bei seiner Mutter sucht.
Wie ein Kind will ich flehen
„Kyrie
eleison“.
Ja, komme eilend, dein Tag
der "Trost und Freude"
mit sich bringt.
Amen!
(Zum meditieren: 10 Thesen zu Jesaja 66, 10-14)
- 1 - Gott ist wie eine Mutter die da tröstet
- 2 - Hier und jetzt brauchen wir diesen Trost Gottes.
Daher lasst uns zu lebendigen Gott beten
- 3 - Hier und jetzt wollen wir ihn erfahren ("sehen")
- 4 - Wie Jerusalem damals will jetzt eine jede Stadt...
diese Erfahrung machen
- 5 - Wir wollen uns wieder "freuen" können in Ihm
- 6 - Es soll Frühling werden unter uns
("euer Gebein soll grünen wie Gras...")
- 7 - Als Gläubige... wollen wir das Unsere tun
und so Trost und Hilfe bringen
- 8 - Christus ist der Freudenmeister
und wir seine Diener in der Liebe (gerade jetzt...)
- 9 - Gemeinden der Kirche Jesu
können gerade jetzt
ökumenische Solidarität und Spiritualität leben
- 10 - Im Leid der Welt lasst uns
gute Samariter und Jesu Zeuge sein...
GG
Herr,
vor Dir stehen wir,
vereint in Dir,
aber
eine jede / ein jeder
unter seinem Dach,
in seinem Haus…
Zusammen
wenn auch isoliert
wollen wir
zu Dir beten und auf Dich hören.
Empfange uns
eine jede / ein jeder
in seinem Ort.
Deine Gegenwart füge uns zusammen.
Wie Geschwister, lass uns eins sein in Dir.
Lass Deine Gnade
und Deinen Frieden auf uns ruhen.
Lass uns eines Herzens sein
und jetzt zu dir beten.
(Stilles Gebet)
Der Herr höre unser Gebet
und sein uns gnädig! Amen
Unsere Kirche, Mystik und
Ethik
Unser Christsein wird heute
nur in zweierlei bestehen:
im Beten und im Tun
des Gerechten unter den Menschen.
Alles Denken, Reden und Organisieren
in den Dingen des Christentums
muß neu geboren werden
aus diesem Beten und diesem Tun….
Die Umschmelzung
ist noch nicht zu Ende,
und jeder Versuch,
ihr vorzeitig zu neuer organisatorischer
Machtentfaltung zu verhelfen,
wird nur eine Verzögerung
ihrer Umkehr und Läuterung sein.
Es ist nicht unsere Sachen,
den Tag vorauszusagen
– aber der Tag wird kommen -,
an dem wieder Menschen
berufen werden,
das Wort Gottes so auszusprechen,
dass sich die Welt darunter
verändert und erneuert.
Es wird eine neue Sprache sein,
vielleicht ganz unreligiös,
aber befreiend und erlösend,
wie die Sprache Jesu…
Bis dahin wird die Sache der Christen
eine stille und verborgene sein;
aber es wird Menschen geben,
die beten und das Gerechte tun
und auf Gottes Zeit warten.
Nach Dietrich Bonhoeffer,
„Widerstand und Ergebung“